Leben in den USA
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In diesem Guide haben wir Euch die wichtigsten Unterschiede zwischen Deutschland und den USA, sowie die wichtigsten Eigenarten der USA, zusammengetragen. Für authentisches Rollenspiel, solltet ihr so viel wie möglich davon umsetzen.
Mobilität und Transport
Das amerikanische Leben wird fundamental durch die Abhängigkeit vom Auto geprägt. Während Deutsche sich auf ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz verlassen können, ist das Auto in den USA praktisch unverzichtbar. Selbst in Großstädten wie Los Angeles oder Houston sind die Distanzen ohne Auto kaum zu bewältigen. Ein typischer Amerikaner denkt nichts dabei, 45 Minuten zum Arbeitsplatz zu fahren oder 20 Minuten zum nächsten Supermarkt. Diese Autoabhängigkeit führt auch zu einer anderen Wahrnehmung von Entfernungen - eine Fahrt von zwei Stunden gilt als durchaus normal für einen Tagesausflug.
Arbeitsleben
Die amerikanische Arbeitswelt unterscheidet sich deutlich von der deutschen. Der gesetzliche Urlaubsanspruch existiert nicht - die üblichen zwei Wochen Urlaub pro Jahr werden als Benefit vom Arbeitgeber gewährt. Überstunden sind normal und werden oft erwartet, besonders in Bürojobs. Die Work-Life-Balance, die in Deutschland großgeschrieben wird, ist in den USA weniger ausgeprägt. Dafür herrscht eine größere Flexibilität bei Arbeitszeiten und Homeoffice.
Gesundheitssystem
Das Gesundheitssystem ist ein weiterer kritischer Unterschied. Als Amerikaner ist man ständig besorgt über die Gesundheitsversicherung, die meist an den Arbeitsplatz gebunden ist. Selbst mit Versicherung können hohe Eigenanteile anfallen. Ein typischer Amerikaner wird zweimal überlegen, ob er wegen einer Erkältung zum Arzt geht, und sich häufig selbst kurieren. Medikamente werden oft in Drugstores gekauft, die gleichzeitig als Convenience Stores dienen.
Esskultur
Die amerikanische Esskultur unterscheidet sich fundamental von der deutschen. Mahlzeiten werden oft unterwegs eingenommen, Fast Food ist alltäglich. Das Abendessen ist die Hauptmahlzeit und wird häufig als Familie eingenommen, allerdings später als in Deutschland - oft erst gegen 19 oder 20 Uhr. Portionsgrößen sind deutlich größer, und das Mitnehmen von Essensresten aus Restaurants ist völlig normal und wird sogar erwartet.
Soziale Interaktionen und Anrede
Die sozialen Umgangsformen in den USA unterscheiden sich stark von deutschen Gepflogenheiten. Während Deutsche das förmliche "Sie" und "Herr/Frau" verwenden, sind Amerikaner deutlich informeller. Die Anrede "Sir" oder "Ma'am" ist dennoch sehr häufig und wird als Zeichen des Respekts verwendet, besonders gegenüber Älteren oder in formelleren Situationen. Im Geschäftsleben ist es üblich, Menschen mit "Mr.", "Mrs." oder "Ms." und dem Nachnamen anzusprechen, wobei man sehr schnell zum Vornamen übergeht. "Miss" wird für unverheiratete Frauen verwendet, ist aber weniger gebräuchlich als früher.
Die Verwendung von Titeln wie "Doctor" oder "Professor" ist weniger strikt als in Deutschland. Im akademischen Umfeld werden sie benutzt, aber im Alltag weitaus seltener. Polizisten werden als "Officer" angesprochen, Richter als "Your Honor". Ein wichtiger Unterschied: Amerikaner verwenden häufig "Sir" oder "Ma'am" auch gegenüber Menschen, die jünger sind als sie selbst - es ist eine Form der Höflichkeit, nicht notwendigerweise ein Zeichen von Alter oder Status.
Bildungssystem
Das Bildungssystem prägt das Leben stark. Schulen sind oft das soziale Zentrum einer Gemeinde, und Sportveranstaltungen der High School sind wichtige soziale Events. Die College-Erfahrung wird als prägender Lebensabschnitt gesehen, und viele Amerikaner identifizieren sich lebenslang mit ihrer Universität. Die hohen Studiengebühren führen oft zu langjährigen Schulden.
Religion und Gesellschaft
Religion spielt eine größere öffentliche Rolle als in Deutschland. Die Frage nach der Kirchenzugehörigkeit ist normal, und der sonntägliche Kirchgang ist für viele Familien selbstverständlich. Religiöse Feiertage werden anders begangen - Weihnachten beispielsweise ist stärker kommerzialisiert und weniger besinnlich als in Deutschland.
Politik und Patriotismus
Die politische Kultur ist konfrontativer. Politik wird offener diskutiert, und die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei ist oft Teil der persönlichen Identität. Patriotismus wird offen gezeigt - Flaggen vor Privathäusern sind normal, nicht nationalistisch.
Mentalität und Denkweise
Für einen Rollenspieler ist es wichtig zu verstehen, dass Amerikaner generell optimistischer und lösungsorientierter denken als Deutsche. Das "kann man nichts machen" der Deutschen existiert so nicht - es gibt immer einen Weg, man muss ihn nur finden. Diese "Can-do"-Mentalität, gepaart mit einem stark ausgeprägten Individualismus, prägt das amerikanische Leben fundamental.
Vorstadtleben
Das Leben in amerikanischen Vorstädten, wo ein Großteil der Mittelschicht lebt, folgt eigenen Regeln. Nachbarschaft wird großgeschrieben, aber Privatsphäre anders verstanden als in Deutschland. Offene Vorgärten ohne Zäune sind normal, ebenso wie das Grüßen von Nachbarn und Passanten. Die Garage ist oft der Haupteingang zum Haus, nicht die Haustür.
Praktische Unterschiede
Zum authentischen Rollenspiel eines US-Amerikaners gehört auch das Verständnis für typisch amerikanische Maßeinheiten und Konzepte. Temperaturen werden in Fahrenheit gemessen, Entfernungen in Meilen, und Gewichte in Pounds. Ein Amerikaner denkt nicht in Metern oder Kilogramm und wird bei 20 Grad frieren, weil er an Fahrenheit gewöhnt ist.
Diese kulturellen und praktischen Unterschiede zu verstehen ist essentiell für eine authentische Darstellung eines US-Amerikaners. Dabei ist zu beachten, dass die USA ein sehr diverses Land sind und es regionale Unterschiede gibt. Ein Kalifornier verhält sich anders als ein Texaner oder ein New Yorker, aber die grundlegenden hier beschriebenen Unterschiede zu Deutschland bleiben bestehen.
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